Südtiroler Jugendring (SJR): Wachsender Jugendarbeitslosigkeit und zunehmenden prekären Arbeitsverhältnissen gezielt begegnen

Der Südtiroler Jugendring (SJR) ist erfreut, dass die Arbeitslosenrate in Südtirol im Vorjahr zurückgegangen ist, hat jedoch Bedenken in Bezug auf den festgestellten Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit von 8,8% im Jahr 2016 auf 10,2% im Jahr 2017. Zudem wurde eine Zunahme von befristet beschäftigten Jugendlichen festgestellt: 2008 waren 84,3% der 24-Jährigen unbefristet beschäftigt, 2017 nur noch 67%.

Auch den Jugendlichen selbst bereitet die Zukunft in der Arbeitswelt Sorgen: Laut ASTAT Jugendstudie wünschen sich 42,9% der Jugendlichen, dass sich das Land mehr in dem Bereich ‚Arbeit‘ einsetzt, woraus sich – so die ASTAT Jugendstudie – ‚ein steigendes Interesse, wenn nicht gar Besorgnis, für den Arbeitsmarkt herauslesen‘ lässt. Auch steht der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz an dritter Stelle der Jugendlichen (69,3% gaben, gefragt nach ihren Zielen, an, sich einen „sicheren Arbeitsplatz“ zu wünschen).

Gefordert ist nicht nur die Politik sondern auch die Arbeitgeber/innen-Seite in allen Sektoren, so der SJR. „So sollte unter anderem der Generationenvertrag tatsächlich umgesetzt werden. Damit könnten Personen, die kurz vor der Versetzung in den Ruhestand stehen, die eigene Arbeitszeit reduzieren – ohne negative Auswirkungen auf deren Rente - und gleichzeitig junge Menschen unbefristet aufgenommen werden. Eine Maßnahme, die in anderen Regionen bereits umgesetzt wurde“ fordert Tanja Rainer, Leiterin des SJR-Arbeitskreises „Arbeit und Bildung“ und SJR-Vorstandsmitglied. Des Weiteren erhofft sich der Südtiroler Jugendring die Schaffung einer jugendgerechten Online-Arbeitsbörse. „Es braucht eine zentrale „Online-Plattform“, die jungen Menschen jugendgerecht Informationen zu Stellenangeboten und rechtliche Informationen zum Thema ‚Arbeit‘ bietet“, so Rainer weiter.

Der SJR appelliert daher sich tatsächlich dafür einzusetzen, dass auch junge Menschen auf ein sicheres Arbeitsverhältnis zurückgreifen können. „Es darf nicht übersehen werden, mit welchen Nachteilen prekäre Arbeitsverhältnisse für (junge) Menschen verbunden sind: Schwacher sozialer Schutz, nicht vorhandene Stabilität und ein niedriges Einkommen. In der Regel müssen die Betroffenen flexibler sein, wofür sie aber nicht belohnt, sondern benachteiligt werden“ bringt es Martina De Zordo, SJR-Vorsitzende, auf den Punkt.

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