Moderator/innen für Jugendpartizipation

Partizipationsprozesse in der Gesellschaft fördern und fordern

Der Südtiroler Jugendring (SJR) hat als Kompetenzzentrum für Partizipation 20 weitere Moderatorinnen und Moderatoren für Kinder- und Jugendpartizipation ausgebildet.

Wenn wir mündige Bürgerinnen und Bürger wollen, dann führt kein Weg an Partizipation vorbei, ist man beim SJR überzeugt. „Kinder und Jugendliche brauchen Möglichkeiten, um Verantwortung zu übernehmen und sich einbringen zu können. Es geht darum einen Beitrag für das übergeordnete Ganze zu leisten und dadurch sinnstiftende Selbstwirksamkeit zu erfahren“, bringt es Martina De Zordo, SJR-Vorsitzende, auf den Punkt. Partizipation fördert die persönliche Reifeentwicklung von Kindern und Jugendlichen und erfüllt darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag im Sinne der politischen Bildung. Aus diesem Grund hat der SJR das Thema der Kinder- und Jugendpartizipation seit Jahren weiter vorangebracht und sich zum Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendpartizipation in Südtirol entwickelt. „Als SJR initiieren, leiten und begleiten wir Partizipationsprozesse, leisten Sensibilisierungsarbeit und fordern auch die Einhaltung und Umsetzung von rechtlichen Bestimmungen im Bereich der Partizipation von Kindern und Jugendlichen ein“ erklärt Peter Grund, Leiter der Abteilung Partizipation im SJR. 

Da es für die Moderation von Partizipationsprojekten ausgebildetes Fachpersonal braucht, hat der SJR nun zum dritten Mal Moderatorinnen und Moderatoren für Beteiligungsprozesse ausgebildet. Kooperationspartner hierfür war die Universität Lüneburg. Bereits seit vielen Jahren pflegt der SJR engen Kontakt und Austausch mit Waldemar Stange, Professor an der Universität Lüneburg. „Er war Vorreiter auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendpartizipation und hat seine Erfahrungen und sein Knowhow auch nach Südtirol gebracht“, erklärt Kevin Hofer, SJR-Geschäftsführer. 

Lehrgangsleiterin Kathia Nocker hob den Kompetenzerwerb hervor, der durch die Ausbildung erfolgt ist: „Die angehenden Moderatorinnen und Moderatoren können nun verschiedene Moderationen innerhalb von Partizipationsprojekten kompetent durchführen. Dazu gehört es eine partizipative Haltung einzunehmen und diese auch vermitteln zu können. Darüber hinaus wurden systemische Grundprinzipien vermittelt, die bei Moderationen und in Prozessen Anwendung finden. Dazu gehören auch wesentliche Grundsätze der systemischen Kommunikation und die Fähigkeit Projekte ganzheitlich zu reflektieren“, so Nocker.

Im Rahmen der Pressekonferenz wurden auch fünf Praxisprojekte, welche die Teilnehmenden im Team umgesetzt haben, vorgestellt. Diese zeigen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Partizipation auf: So wird in Völs der Pausenhof der Grundschule neu geplant, in Deutschnofen wurde eine partizipative Erhebung mit Jugendlichen der Gemeinde durchgeführt, in Barbian wird die Dachterrasse des Jugendzentrums neugestaltet, in Meran ist ein Konzept für eine Jugendkirche erarbeitet worden und im Kindergarten Neumarkt sind Räume mit den Kindergartenkindern neugestaltet worden. 

Die Durchführung des Lehrgangs ist vor allem auch Dank der finanziellen Unterstützung durch das Amt für Jugendarbeit und der Stiftung Südtiroler Sparkasse ermöglicht worden.

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