Beim „Maretscher Gespräch“ am 7. April diskutierten Landeshauptmann Arno Kompatscher, Gottfried Tappeiner,Professor für Volkswirtschaft, Nadia Zuggal,Vorsitzende des Landesbeirats der Schülerinnen und Schüler, Johanna Brunner,Leiterin Amt für Ehe und Familie, Diözese Bozen-Brixen, und Simon Lemayr,Vorsitzender Pfadfinder Eppan, dazu, welchen Stellenwert wir unserer Jugend geben.
Am Donnerstag, den 7. April, hat das vom Südtiroler Jugendring (SJR) organisierte „Maretscher Gespräch“ zum Thema „Welchen Stellenwert geben wir unserer Jugend?“ stattgefunden. „Mit dieser Podiumsdiskussion möchten wir das Europäische Jahr der Jugend, das 2022 begangen wird, einläuten“ begrüßte Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende, die zahlreich erschienenen Gäste. „Gemeinsam wollen wir uns die Fragen stellen, ob die Sichtweisen der Jugendlichen tatsächlich gesehen und auch ernst genommen und ob die Interessen der Jugend ausreichend stark berücksichtigt und vertreten werden“ so Rainer weiter.
Dazu diskutierten Landeshauptmann Arno Kompatscher, Gottfried Tappeiner, Professor für Volkswirtschaft, Nadia Zuggal, Vorsitzende des Landesbeirats der Schülerinnen und Schüler, Johanna Brunner, Leiterin Amt für Ehe und Familie, Diözese Bozen-Brixen,und Simon Lemayr, Vorsitzender Pfadfinder Eppan. Moderiert wurde das „Maretscher Gespräch“ von Kevin Hofer, der kurzfristig für Kathia Nocker einsprang, die krankheitsbedingt verhindert war.
Im Zentrum des Gesprächs standen vor allem drei Themen: „Jugendliche als Impulsgeber der Gesellschaft“, „Generationengerechtigkeit bzw. demografischer Wandel“ und „die Anerkennung von Beiträgen, die junge Menschen leisten“. So wurde darüber diskutiert, wie es ankomme, wenn junge Menschen im schulischen Bereich, im Vereinsleben oder auch in einem anderen Umfeld Impulse, Denkanstöße geben – ob diese wahrgenommen werden. Dieses sei nicht immer ganz leicht, war man sich einig. Wirklich wahrgenommen und auch bewegt habe die „fridays for future“ Bewegung, weil es viele waren und weil diese laut waren. Zudem benötige es auch die Ideen der jungen Menschen, um das Gewohnte zu hinterfragen. Wenn es diese nicht täten, wer dann? Gerade die Jugendlichen hätten die Aufgabe, Veränderungen anzustoßen, anzuecken und zum Teil auch wachzurütteln – auch wenn dieses sicherlich nicht immer einfach sei.
In Bezug auf die Generationengerechtigkeit wurde besprochen, wie wichtig es sei, dass sich die Politik an der gesamten Bevölkerung ausrichte – auch an der zahlenmäßig unterlegenen Jugend. Gerade in dieser Hinsicht sei es wichtig, organisiert zu sein, etwa in Form eines Vereins, da es für Einzelpersonen viel schwerer sei, ihre Interessen zu vertreten. Auch bedürfe es vermehrter und verbesserter Partizipationsmodelle, um eine verstärkte Einbeziehung der Jugendlichen zu erreichen.
Diskutiert wurde des Weiteren zur Frage der „Macht“ und dass es auch darum gehe, Macht abzugeben. So sitzen in Schulgremien z.B. viel weniger Schüler*innen als Lehrpersonen, obwohl diese doch in der Schule die zahlenmäßig stärkste Gruppe sein. Dieses müsste hinterfragt werden.
Zudem hatte auch das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen. So wurde u.a. noch angeregt dazu diskutiert, ob es – angelehnt an die Frauenquote – auch eine Jugendquote brauche oder ob sich die Jugend infolge der „Verkomplizierung der Gesellschaft“ wie in einem Skelett eingeengt fühle.
Abschließend dankte Tanja Rainer allen Podiumsgästen, Moderator Kevin Hofer und dem interessierten Publikum und lud dazu ein, im Rahmen eines Buffets die Gespräche weiter zu vertiefen.