Anlässlich des Internationalen Tages der Jugend am 12. August weist der Südtiroler Jugendring (SJR) darauf hin, wie wichtig es ist junge Menschen mitbestimmen zu lassen. „Uns ist die Stärkung der Mitsprachemöglichkeiten von jungen Menschen ein zentrales Anliegen. Daher führen wir auch selbst zahlreiche Partizipationsprozesse durch und haben ‚Young+Active‘, eine Servicestelle für Kinder- und Jugendpartizipation, eingerichtet“ erklärt Kevin Hofer, Leiter von Young+Active.
Der SJR ist erfreut, dass die Partizipation – auch von jungen Menschen - in Südtirol in den letzten Jahren einen immer größeren Stellenwert erfahren hat und vermehrt gelebt wird. „Es treten deutlich mehr Personen und Institutionen mit Anfragen an uns heran, was zeigt, dass die Wichtigkeit von professionell durchgeführten Partizipationsprozessen immer mehr erkannt wird“ freut sich Hofer.
„Was wir jedoch bemängeln, ist, dass 16-Jährige nicht aktiv wahlberechtigt sind“ ergänzt Lukas Nothdurfter, stellvertretender SJR-Vorsitzender. Seit Jahren fordert der SJR eine Herabsenkung des aktiven Wahlrechts. „Es entspricht nicht den Bedürfnissen der heutigen Zeit erst mit 18 Jahren abstimmungsberechtigt zu sein. Schließlich würden die Jugendlichen auch im Alltag - oft bereits lange vor dem 18. Geburtstag – wie Erwachsene behandelt“ so Nothdurfter weiter. 16-Jährige sind straffähig, müssen über ihren Bildungsweg und ihre berufliche Zukunft entscheiden und sind zum Teil schon berufstätig. Daher sei nicht verständlich, warum junge Menschen nicht auch politisch mitentscheiden sollten.
In Österreich haben österreichische Staatsbürger/innen ab 16 Jahren bei politischen Wahlen auf allen Ebenen das aktive Wahlrecht. Italien sollte hier nachziehen, findet der SJR. Der Südtiroler Jugendring und seine Mitgliedsorganisationen haben daher einstimmig eine Resolution verabschiedet, in welcher eine Herabsenkung des aktiven Wahlrechts auf 16 Jahre gefordert wird.