Algund setzt auf generationsübergreifende Mitbestimmung

Die Gemeinde Algund möchte einen Teil der Naherholungszone einem neuen Spielplatz widmen. Dabei hat sie sich für einen innovativen Weg entschieden: der Spielplatz soll partizipativ und generationsübergreifend entstehen. Algunder Kinder und Jugendliche werden gemeinsam mit Erwachsenen von der Ideensammlung über die Planung bis hin zur Realisierung ihres neuen Spielplatzes mitdenken, mitreden und mitentscheiden dürfen.

„Dieses Projekt ermöglicht uns, Kinder als Experten/innen in ihrer Lebenswelt miteinzubeziehen. Ebenso kann die Sichtweise von Erwachsenen, die unsere Kinder in ihrer Entwicklung begleiten, unmittelbar miteinfließen“, erklärt der Gemeinderat Hansjörg Egger die Beweggründe. „Ziel ist es, einen Spielplatz zu realisieren, auf dem sich alle Generationen wohlfühlen, sodass der generationsübergreifende Austausch bewusst gefördert wird“, so Egger weiter.

Um möglichst zielgerichtet zu arbeiten, hat sich die Gemeinde beim SJR Unterstützung geholt. Eigens dafür ausgebildete Moderatoren/innen leiten und führen durch den gesamten Partizipationsprozess. Am 12. und 13. Juni luden die Gemeinde und der SJR eine Kerngruppe von gewählten Vertretern/innen zur sogenannten Zukunftswerkstatt ein. Diese erarbeiteten unter Anleitung der SJR-Moderator/innen, wie ihr optimaler Spielplatz aussehen soll. Hierfür stellten sie zuerst einmal fest, was sie in Algund stört, wenn sie sich im Freien aufhalten. Anschließend entwickelten sie in der so genannten Phantasiephase interessante Ideen für die neue Spielfläche in der Naherholungszone. Aus diesen Ideen wählten die Teilnehmer/innen gemeinsam ihre Favoriten.  So soll es zum Beispiel neben einem großen  Trampolin, einer langen Rutsche und einer attraktiven Kletterlandschaft auch eine Grillstelle geben. Außerdem dürfen nach den Vorstellungen der Teilnehmer/innen kreative und innovative Tisch- und Sitzgelegenheiten nicht fehlen. In einer neu angelegten „Chillzone“ sollen Hängematten zur Verfügung stehen. Kinder und Erwachsene wünschen sich auch eine große Freifläche, die kreativ bespielt werden kann. Wasser soll auf der neuen Spielfläche ein wichtiges Element werden, das unterschiedlich genutzt und eingesetzt werden soll. In der sogenannten Umsetzungsphase bauten die Kinder und Erwachsenen anschließend ihre Modelle des neuen Spielplatzes. Die Ergebnisse waren wirklich überzeugend. Ein schöner Spielplatz reihte sich an den nächsten. Anschließend wurden die Ideen und Modelle dem Bürgermeister und anderen interessierten Bürgern/innen präsentiert.   

Der Bürgermeister Ulrich Gamper zeigte sich vom Prozess und den Ideen beeindruckt und betonte, dass die Gemeinde von der Idee der partizipativen Gestaltung des Spielplatzes überzeugt sei. „Gemeindepolitik soll nicht nur eine Politik für die Menschen sein, sondern vor allem eine Politik durch und mit den Menschen dieser Gemeinde, unabhängig von ihrem Alter“, so der Bürgermeister abschließend.  

Die Architektin Edith Haspinger, die den gesamten Prozess mitmoderiert hat, wird nun die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt auswerten und sich im Herbst mit den Teilnehmer/innen zum ersten Planungszirkel treffen.

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