90. Vollversammlung des SJR: Grenzkontrollen in den Mitgliedstaaten der EU sind keine Lösung der Flüchtlingskrise.

In der Vollversammlung des Südtiroler Jugendrings ist eine Resolution verabschiedet worden, die Grenzkontrollen in den EU-Mitgliedstaaten als Lösung der Flüchtlingskrise nicht befürwortet. Im Mittelpunkt standen des Weiteren die Stärkung der Vernetzung in der Jugendarbeit und die Aufnahme von Animativa als Vollmitglied.

„Grenzkontrollen in den Mitgliedstaaten der EU sind keine Lösung der Flüchtlingskrise. Daher lehnen wir auch vehement eine Wiedereinführung der Grenzkontrollen am Brenner ab“ brachte es Martina De Zordo, SJR-Vorsitzende, auf den Punkt. Der SJR ist zwar erfreut, dass es derzeit keine Kontrollen am Brenner geben soll, fordert aber, dass dieses auch zukünftig so gehandhabt wird. Daher wurde die entsprechende Resolution von den SJR-Mitgliedsorganisationen einstimmig verabschiedet. In dieser unterstreicht der SJR, dass die Flüchtlingskrise, die ganz Europa betrifft, nicht durch Maßnahmen einzelner Staaten gelöst werden kann. Es braucht gemeinsame Maßnahmen auf europäischer Ebene, insbesondere auch in Bezug auf die Bekämpfung der Fluchtursachen. „Es gilt humanitäre Lösungen zu finden für die zahlreichen Menschen, die vor Krieg und Terror fliehen und Europa um Hilfe bitten. Ich hoffe auf ein dementsprechendes Handeln“, so De Zordo.

Wie wichtig Zusammenarbeit und Netzwerkarbeit für die Jugendarbeit sind, wurde im Rahmen der SJR-Vollversammlung einmal mehr deutlich. Gemeinsam wurde reflektiert, bei welchen Aktionen und Projekten eine Zusammenarbeit Sinn mache. AGJD (Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste), JUKAS (Jugendhaus Kassianeum), n.e.t.z. (Netzwerk der Jugendtreffs und –zentren Südtirols), Forum Prävention, Verein für freiwillige Arbeitseinsätze und das deutsche Amt für Jugendarbeit stellten jeweils Projekte vor, bei denen sie sich eine Zusammenarbeit mit anderen Partnern erhoffen. „Dadurch wird genau da, wo es Sinn macht, gemeinsam vorgegangen, um im Interesse der Kinder und Jugendlichen mehr erreichen zu können. Wenn Teamarbeit funktioniert, dann ist das Ergebnis daraus wesentlich mehr als die Summe der Einzelteile“ freute sich Michael Peer, SJR-Geschäftsführer, über den wertschätzenden und fruchtbringenden Austausch.

Zudem wurde der Verein Animativa einstimmig als ordentliches Mitglied des SJR aufgenommen. „Es freut uns sehr, mit dem Verein Animativa eine weitere Mitgliedsorganisation im SJR zu haben, die wertvolle Perspektiven und Ideen im Interesse der Kinder und Jugendlichen miteinbringt“, unterstreicht De Zordo. In einer Vorausschau auf das SJR-Tätigkeitsjahr 2016/2017 wurden die wichtigsten Aktionen und Projekte vorgestellt. Am 17. Juni wird das Maretscher Gespräch „EU an der Grenze!? Junge Visionen für die Zukunft“ abgehalten werden und von 19.-22. Oktober wird das größte Südtiroler Sozialprojekt „72 Stunden ohne Kompromiss“ stattfinden. Dieses ist ein gemeinsames Projekt von Südtirols Katholischer Jugend, youngCaritas und SJR.

Grußworte überbrachten Landesrat Philipp Achammer und Landesrätin Waltraud Deeg, die die Wichtigkeit der Vernetzung auch in der Jugendarbeit unterstrichen.

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